Kunstoffe kleben

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chronos42
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Kunstoffe kleben

Beitrag von chronos42 »

Hallo zusammen und gleich eines vorweg: Das soll hier keine Werbung sein, es ist nur ein Erfahrungsbericht, ich werde nicht bezahlt dafür.

Bei älteren und gebrauchten Geräten steht man immer wieder mal vor der Aufgabe, dass man zerbrochene Kunststoffteile kleben muss. Das endet meistens frustrierend, zumindest bei mir.

Eine solche, sehr anspruchsvolle Klebearbeit hatte ich zuletzt beim Frontrahmen und der oberen Kunststoffabdeckung meines Tektronix TDS 5104. Der Rahmen war rechts unten komplett auseinandergebrochen, die Klebestelle wird beim Aufsetzen auf das Gehäuse stark auf Zug belastet.
Der Schaden passiert, wenn man nicht weiß, dass es noch eine versteckte Halteklammer gibt und man Gewalt anwendet, um den Rahmen zu entfernen. Das und einige abgebrochene Halter an der oberen Abdeckplatte zeugen vom planlosen Herumhebeln des Vorbesitzers. (Liebe Grüße gehen nach Italien, ihr habt ihn ja wenigstens billig verkauft auf der HAM Radio vor drei Jahren)

Ich weiß nicht, was das für ein Kunststofftyp ist, bin da kein Experte. Über drei Jahre habe ich versucht eine halbwegs haltbare Klebeverbindung zu erzeugen, mit sehr überschaubarem Erfolg.

Klebeversuch 1:
Schwanheimer Industriekleber mit passendem Primer und zusätzlicher Füllmasse für kleine Spalten:
Ergebnis: Das ist eigentlich ein sehr guter Kleber, den ich uneingeschränkt empfehlen kann, aber bei dieser Aufgabe ist er offensichtlich ungeeignet oder ich mache was falsch. Bei der geringsten Belastung bricht die Klebestelle sofort wieder, es haftet fast nicht am Kunststoff, trotz Primer. Also alle Klebereste wieder sorgfältig entfernen, nächster Versuch

Klebeversuch 2:
JB Weld, ein Zweikomponentenkleber aus USA. Ist ein großartiger Klebstoff mit enormer Haftfähigkeit bei vielen Aufgaben, versagte hier aber komplett. Mit geringstem Kraftaufwand kann man den Klebstoff wieder vom Kunststoff trennen, für das Verkleben von Kunststoffen ist er schlecht bis gar nicht geeignet.

Ich betone noch einmal, dass ich nicht unterstelle, dass diese Kleber nichts taugen. Sie waren aber für diese Anwendung nicht geeignet oder ich zu doof.

Vergleichbare Klebstoffe anderer Hersteller habe ich gar nicht erst ausprobiert, was soll das bringen.

Dann habe ich zufällig im Baumarkt einen mir unbekannten Zweikomponenten Kunststoffkleber entdeckt.
UHU Turbo FIX² Flüssig Kunststoff, ein Zweikomponenten-Gel auf Cyanacrylat Basis, bestehend aus einer Kartusche und zwei Mischern, insgesamt recht teuer für die paar Gramm Klebstoff. Es gibt verschiedene UHU Turbo FIX² Kleber, es muss der Typ für Kunststoffe sein.

Letzter Versuch, probiere ich es halt damit.
Und ja, das war ein voller Erfolg, die Verklebungen halten diesmal wirklich, die Klebekraft ist enorm, die Werbung übertreibt hier tatsächlich mal nicht.
Wer also vor vergleichbaren Problemen steht, der sollte es mal damit versuchen. Es gibt selbstverständlich auch Kunststoffe, welche sich nicht kleben lassen, da kann auch dieser Klebstoff nichts ausrichten.

BTW: Wenn man die Mischer sofort nach Gebrauch in Aceton legt, sind sie nach 2..3 Tagen wieder frei und man kann sie wieder verwenden.

BTW 2: Ja, das klingt wie ein billiger Werbespot, aber wie soll ich es denn schreiben, es funktionierte halt tatsächlich bei mir.

BTW 3: Fragt mich nicht nach den besten Klebemethoden, ich habe davon wahrscheinlich weniger Ahnung als die meisten hier.

Gruß
Karlheinz
Zuletzt geändert von chronos42 am 11 Aug 2024, 10:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kunstoffe kleben

Beitrag von Messtechniker »

... und ist schon auf meiner Merkliste (Zhorn Stickies für Windows. Schlank, kein Abo und Freeware (Obulus erwünscht) - so mag ich das.)
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