Motorstart an Wechselrichter

Alles was nicht mit Messtechnik zu tun hat.
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wolfgang
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Motorstart an Wechselrichter

Beitrag von wolfgang »

Guten morgen zusammen
wir planen auf dem Hof eine Notstromversorgung mit Solarmodulen als Inselanlage mit Wechselrichter und/oder Botstromaggregat für die Grundlast.

Zur Grundlast gehört eigentlich auch eine Abwasserpumpe mit 4,8kVA 3-phasen, die sowohl vom Wechselrichter als auch vom Notstromaggregat von der Dauerlast betrieben werden kann. Nun finde ich weder in den technischen Unterlagen des Wechselrichters noch denen des Generators Angaben über induktive Last (denn darum geht es ja). Telefonisch und per Mail ist bei den Anbietern keine Auskunft zu erhalten. Vom Pumpenhersteller bekam ich folgende Angaben:

400V 3-phasen Dreieck
7,3 A
4,2 kVA
cos phi 0,84

Bei Anlauf
43A für 0,2 Sekunden
cos phi 0,69

Ansonsten ist dem Sachbearbeiter das Problem noch nicht untergekommen ???.

Von moderner Kraftstromtechnik und -lösungen kenne ich nichts, daher meine Frage an Euch:

1. Wie dimensioniere ich Wechselrichter und Generator (Notstromaggregat) für Motorlast?

2. Der hohe Anlaufstrom ist ja nur für einen kurzen Augenblick erforderlich. Gibt es da Geräte/Schaltungen zur Kompensation? (Motorstarter, Anlaufschaltung, cos-phiKompensator....)

3. Mir ist klar, daß ich bei beiden Geräten auf die Hinweise zur kapazitiven und induktiven Last achten müßte (die es nicht gibt), gibt es Parameter, die das Problem in den technischen Daten zeigen?

Vielen Dank vorab für den Rat.

P.S. linkes Auge ist mitte August dran, rechtes Auge mitte September. Hoffen wir mal, daß ich danach dann das, was ich hier tippe, am Schirm auch lesen kann.....

Danke und Gruß

Wolfgang
vy73

Wolfgang
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Stefan564B
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Re: Motorstart an Wechselrichter

Beitrag von Stefan564B »

Hallo Wolfgang,

Wechselrichter sind wie Frequenzumrichter und sollten mit
induktiven Lasten klarkommen, dafür sind sie gebaut.

Ich würde den Umrichter 30% größer als den Verbraucher auslegen.
Bei einer Pumpe mit 4.2 kVA würde ich 5.5 kVA Umrichterleistung gehen.
Der Anlaufstrom wird in der Regel auf 150% für 90s begrenzt.

Das sollte also funktionieren.

Gruß Stefan
Martin
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Re: Motorstart an Wechselrichter

Beitrag von Martin »

hallo zusammen.
Das bezieht sich jetzt NUR auf die Pumpe, alles andere kommt dazu.
lG Martin
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wolfgang
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Re: Motorstart an Wechselrichter

Beitrag von wolfgang »

Danke Stephan und Martin,
Wenn ich nach der Scheinleistung gehe, kommt das auch etwa hin. Wie Martin schon schrieb, kommt der Resr noch dazu. (Heizung, Tiefkühlschränke, Licht, Wasserpumpe). Ich gehe von einer Gesamtleistung von 8kVA aus. Mir machte der Anlassstrom von 42A für 0,2 sec. Sorge.

Die alten mechanischen Geräte (Generatoren, Wechselrichter/Umformer) haben sich beim Motorstart etwas "verscchluckt" und liefen dann weiter, Die modernen, elektronischen Umformer können auf Überstrom sehr viel schneller und empfindlicher reagieren, ich weiß nicht wie die reagieren. Auch die modernen Dieselgeneratoren sind ja elektronisch geregelt.

Beim Solarumformer werde ich auf min 8kVA bis 11 kVA gehen und ggf beim Pumpenstart die andere Last abwerfen, falls erforderlich.


Gruß

Wolfgang
vy73

Wolfgang
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Stefan564B
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Re: Motorstart an Wechselrichter

Beitrag von Stefan564B »

Hallo Wolfgang,

Dann pack vor die Pumpe einen Softstarter, da gibt es bei Peter-Elektronik gute
Low-Cost Geräte.
Anlaufstromprobleme gibt es dann keine.

Gruß Stefan
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wolfgang
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Re: Motorstart an Wechselrichter

Beitrag von wolfgang »

Danke für den Hinweis Stefan. Das könnte das Problem lösen.

Gruß

Wolfgang
vy73

Wolfgang
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wolfgang
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Re: Motorstart an Wechselrichter

Beitrag von wolfgang »

Moin Stefan,
nochmal Danke für den Hinweis. Der Softstart funktioniert und löst das Problem. Der Pmpenhersteller rät davon ab. Die Pumpe hat am Ansaugstück noch einen Hächsler, der Festbestandteile :geek: :geek: Zerkleinert. Falls da besonders dicke, harte Brocken :ugeek: beim Start drinsind, könnte er zu webnig Drehmoment entwickeln und blockieren. Dann haut's die Sicherung 'raus.

Ich habe es so gelöst, daß der Softstart ausschließlich beim "Ersatzstrombetrieb" aktiv ist. Der Start erfolgt dann Manuell. Dann muß man eben zur Pumpe hinhören, ob sie korrekt anläuft (hört man) und ggf wieder abschalten.

Gruß

Wolfgang
vy73

Wolfgang
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Stefan564B
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Re: Motorstart an Wechselrichter

Beitrag von Stefan564B »

Hallo Wolfgang,

beim Softstarter wird unabhängig von der Belastung hochgefahren, das heißt in der Regel liegt innerhalb von 1-2s das maximale Drehmoment an. ( Bei Drehstrommaschinen direkt am Netz ca. 8 - 10 faches Nennmoment ).
Damit sollte das Schnipseln auch funktionieren.

Etwas anderes sind Frequenzumrichter - die begrenzen in der Regel auf maximal 150% Drehmonent und regeln dann ab.

Gruß Stefan
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