Hallo Oscillar1,
Ja, das UXR 110GHz kenne ich, wäre genau das Richtige für das Homelab, liegt aber etwas außerhalb meines Budgets...
Mit TEA ist die entsprechende Gruppe in eevblog.com gemeint, das ist das von dem Australier Dave Jones gegründete gleichnamige Forum. eevblog ist vermutlich das größte Elektronikerforum weltweit. In TEA treffen sich hauptsächlich Messgerätesammler aus aller Welt und tauschen sich aus, es ist scherzhaft als Therapieforum für Messgerätesammler gedacht, dort treffen sich aber sehr kompetente Leute. Allerdings sieht man bei einigen schon, dass ihnen das Sammeln aus der Kontrolle entglitten ist. Das wird dort witzig und verharmlosend kommentiert, ich sehe das mittlerweile etwas weniger lustig.
Und zur Reparatur alter Digitalscopes. Wie Matt habe ich mittlerweile viele dieser Geräte repariert, hauptsächlich TDS 5XX und 6XX Teks, auch mal ein LeCroy und ein hp oder mal einen 2710 Spectrumanalyzer. Eine ganz kleine Auswahl davon findet man noch auf amplifier.cd als Reparaturberichte.
Mit den entsprechenden Serviceunterlagen und ausreichenden Kenntnissen in Analog und Digitaltechnik geht das ganz gut, Programmierkenntnisse sind da eher weniger notwendig. Wenn der CPU Teil nicht läuft liegt das bei diesen Geräten nicht an der Firmware sondern es ist ein Hardwaredefekt.
Ich kann aber schon verstehen dass viele vor einem riesigen Bord, voll mit digitalen ICs aller Art, großen Respekt haben und abgeschreckt sind. Mit einem beruflichen Hintergrund in analoger und digitaler Schaltungstechnik hat man davor zwar immer noch Respekt, aber keine Angst. Diese Geräte sind reparierbar, zumal es dafür auch (noch) einen großen Ersatzteilmarkt gibt. Aber ja, die Vorgehensweise bei solchen Reparaturen ist anders als bei einem Analogscope. Diese Geräte sind haupsächlich deswegen so beliebt in der Szene, weil man sie noch reparieren kann. Spätere Generationen bestehen nur noch aus Custom ICs, oft noch im BGA Gehäuse, da kann man nichts mehr selbst reparieren.
Das mit den auslaufenden SMD Elkos ist ein weltweites Standardproblem. Praktisch alle SMD Elkos aller Hersteller aus der Anfangszeit dieser Bauteile sind heute defekt. Das betrifft auch Consumergeräte und professionelle Audio und Videotechnik. In den kompakten Audio und Videorecordern der 90er Jahre waren aus Platzgründen Unmengen dieser Elkos verbaut, diese Geräte wurden alle zerstört aus genau diesem Grund. Die Geräte sind längst verschrottet, aber so ein 500MHz DSO versucht man natürlich zu erhalten, deswegen wurde das Problem mittlerweile einem größeren Puplikum bekannt. Das erste mal habe ich das Problem vor ca. 15 Jahren bei einem Consumer DAT Recorder gesehen, da ahnte ich noch gar nicht wie sehr mich dieses Thema noch Jahre später beschäftigen wird.
Aber auch diese Schäden sind meist reparierbar.
Und ja, Eproms und NV-RAMs verlieren im Alter ihr Gedächtnis, warum soll es denen besser gehen als uns
So etwas habe ich auch schon öfter gehabt. Genau deswegen gibt es aber Seiten wie ko4bb.com mit einer riesigen Sammlung an EPROM und NV-RAM Images um solche Geräte zu retten. Und grundsätzlich mache ich immer bei allen meiner Geräte Backups ihrer Speicherchips bevor ich sie überhaupt das erste mal einschalte und lade sie auch für andere bei ko4bb.com hoch.
Und nochmal ja, für ernsthafte SMD Arbeiten benötigt man dazu zumindest eine Grundausrüstung, das ist einfach so. Zumindest eine gute Heißluft Reworkstation und spezielles Flux sowie Fluxentferner gehört zur minimalen Grundausstattung, ein digitales Mikroskop ebenso, zudem ein sehr guter Lötkolben mit passenden Spitzen. Auch den Umgang mit Lötpasten sollte man üben, damit bekommt man professionelle Ergenisse hin, auch zuhause ohne Reflowstation.
Bei BGAs ist bei mir allerdings auch Schluss, da muss ich passen, die Ausrüstung dazu habe ich nicht. Als letzte Möglichkeit kann ich da aber bei einem mir beruflich bekannten professionellen Leiterplattenbestücker Unterstützung bekommen. Gut wenn über solche geschäftlichen Kontakte kollegial freundschaftliche Beziehungen entstehen....
Und ein letztes mal ja, mit Lüftergeräuschen muss man heute leider leben, auch bei den neuesten Geräten, hochintegrierte Schaltungen auf kleinstem Raum lassen da keine andere Wahl.