China Fräsmaschinen

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Martin
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Re: China Fräsmaschinen

Beitrag von Martin »

hallo Wolfgang,

ich hab ja, weil ich noch an einer großen am sparen bin , erstmal was kleines recht stabiles angeschafft.
Diese kleine Chinamaschine ist garnichtmal schlecht gebaut, das ist so eine Kiste die am Y den Tisch bewegt, also festmontierte Brücke.
Diese Sorte Maschinen ist deutlich stabiler als jene die die Brücke hin und herfahren bei feststehemde, Tisch.

Die Elektronik war allerdings so chinesisch dass ich mich von ihr verabschieden musste. Die verbauten NEMA17 Motorchen konnten das schon recht gut, ich konnte es aber nicht lassen beim Umbau gleich auf die zugstärksten NEMA17 umzubestücken die erhältlich sind. Da diese noch zur Spindel hin untersetzt laufen ist die Haltekraft wirklich extrem gut, hoch.

Da ich nicht weiss wie groß deine Spanten werden sollen und wievilel Zeit es dauern darf sowas zu fräsen fällt es nicht leicht das genau zu beantworten.
Du liegst in jedem Falle auf der sicheren Seite mit NEMA23 und den passenden Treibern.
Zur Spindelleistung.
Mir fiel auf dass die Spindeln niedriger Leistung nicht so schnell drehen können wie stärkere. Das sein ein Argument: Wenn du einen Gravierstichel nimmt ist die Schnittgeschwindigkeit arg klein, d.h. je schneller desto flott. Somit viel Gravuren in kurzer Zeit = 24.000 rpm
Diese Teile werden mit einem Inverter geregelt. Die Wahl der großen Leistung begünstigt evt. das Arbeiten bei niedrigen Drehzahlen weil da logischerweise größeres Drehmoment gefragt ist. Meine kleine 400W hat im Gegensatz dazu einen Bürstenmotor der den lustigen Vorteil hat bei kleiner Drehzahl richtig kräftig zuzulangen (allerdings auch am Netzteil... welches ein Inverterantrieb nicht benötigt)

mit einer 1,5kW ER11 kannst du Schäfte bis 6 ( 8 gibts als Sonderspannzange separat..) spannen das ist OK.
sie kann 24.000
Wenns leise sein soll und langzeitbetrieben ist ein Wasserkühler erste Wahl, die luftgekühlten machen da schon par dB mehr im Keller.

zu den Steppern ein Info.

Es gibt prnzipiell 2 Sorten,

1.) normaler Stepper. 200 oder 400 Steps / U. meist ist sowas verbaut.

Vorteil: billi, macht wenn er stark genug ist einen guten Job (Haltekraft)
Nachteil: Wenn er überfordert wird kann es zu Schrittverlusten kommen die die Genauigkeit beeinträchtigen.

2.) Stepper mit Rückmeldung dass der Step auch durchgeführt ist, closed loop

Vorteil: macht einen perfekten Job, auch dann wenn hohe Fahrgeschwindigkeiten anliegen gibts keine Schrittverluste da er das merkt und in Echtzeit in Ordnung bringt. Kommt es zur Überlastung, sodass er das nicht korrigieren kann, meldet er dir an seinem Fehlerausgang HI ( Achsenfehler).
Er benötigt einen passenden Controler ( closed loop Treiber).

Nachteil: kostet richtig Geld :-)

Für das was du vorhast sollte es schon eine 6040 sein, also 600x400mm Tischweg.
Das begründe ich mit den 485mm von 19 Zoll. Meine Kleine kann das nur mit Umspannen, ist eine 320x200

Für Frontplatten ist es Pflicht daß die Ebene völlig plan zur Spindel ist. Man spannt ein Holz auf und fräst es plan. Da kommt dann die Frontplatte drauf und wird bearbeitet.

lG Martin
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wolfgang
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Re: China Fräsmaschinen

Beitrag von wolfgang »

Hallo Martin,
Danke für die Hinweise.
ich hatte heute eine einfache 3020 Fräse meines Nachbarn getestet (Billigprodukt). Auch hier steht die Brücke, der Tisch bewegt sich.
Als Problem fiel sofort zweierlei auf: mit Rundkopffräser wird es extrem unsauber und wenn der Fräser etwas zu lang gespannt wird gibt es good vibrations. Also habe ich zwei Gravierstichel für Alu bestellt (Spitzenwinkel 60°). Damit versuche ich es erneut.

Von der Größe tendiere ich zu 6040. Ob Luft oder Wasserkühlung der Spindel ist mir im Prinzip egal, da ich mit angewöhnt habe mit Schutz zu arbeiten. Ich durchforste noch das WEB nach Anbietern, wo ich mir die Maschine zusammenklicken kann, also
6040
festes Portal (Y Bewegung =Tisch)
Motorleistung
Zubehör.

Meist finden sich feste Angebote, die hier und da nicht passen.

Zum Spindelmotor finde ich nichts konkretes, ich suche so eine Tabelle über Material, Schnittgeschwindigkeit Spandicke und so, aber da habe ich nichts gefunden.
Für die Spanten (Da ich nicht manntragend :mrgreen: :mrgreen: baue) reichen 40*40 (60*40). Frontplatten könnte ich umspannen, also linke Hälfte und rechte Hälfte getrennt. Das bin ich von der Deckel so gewohnt.

Für die Holzarbeiten ist ein Laser schon interessant, aber der müßte einen 100W Kopf haben und der ist teuer.

Die Spanten baue ich bisher nach Altväter's Sitte: Aufzeichnen und am Schleifteller zuarbeiten. Ggf 5 oder 10 Spanten parallel.
Das kann man nur im Sommer machen. Da wird der Tellerschleifer nach draussen expediert und dort rumgestaubt.

Gruß
vy73

Wolfgang
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wolfgang
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Re: China Fräsmaschinen

Beitrag von wolfgang »

Nachtrag

Bernd schrieb von der "Volksfräse". Ich hielt das zunächst für eine Verballhornung, als ich nachschaute ist es jedoch ein hoch interessanter Ansatz.
Auf den ersten Blick ist es eine deutlich stabilere Konstruktion als die im Netz verfügbaren Billigfräsen (ist auch etwas teurer).
Es sind noch Fragen offen, aber interessant.

Gruß
vy73

Wolfgang
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